Die Rotflossenorfe (Cyprinella/Notropis lutrensis)

"Unbekannte Kleinode aus Amerika"

Vor mehr als 15 Jahren sah ich in einem kleinen Geschäft ein Fischlein, von dem ich heute noch schwärme. Es war ein kleines Tier, um 4cm groß. Leuchtend rote Flossen und metallicblauer Körper. Solche Fische hatte ich noch nie gesehen! Dachte ich zumindest.


cyprinella lutrensis

Tatsächlich sah ich nur ein ausgefärbtes Männchen von Notropis lutrensis, der Rotflossenorfe. Zu damaliger Zeit (wie auch heute immer noch) wurden die Tiere ausschließlich in der Kaltwasserabteilung gezeigt. Tiere, die allesamt männlichen Geschlechts waren, bei sehr kühlen Temperaturen auch nicht in die "Gänge" kommen und zu alledem auch noch eigentlich Jungfische sind. Derartige Tiere sah ich selbstverständlich häufig, doch ein gefärbtes Männchen hatte ich noch nie gesehen.

Ein befreundeter Mitarbeiter dieses Geschäfts besorgte mir nach Drängen dann auch ein Weibchen dieser Art. Ein nicht ganz billiger Spaß, aber so konnte man wenigstens auf Nachzucht hoffen.

Ich setzte diese Tiere dann in ein Kaltwasserbecken und es stellte sich auch nach Wochen die schöne Färbung nicht ein. Ich fing an zu grübeln und fragte mich, ob diese Art wirklich etwas für ein Kaltwasserbecken wäre. Kurzerhand wurde also die Temperatur erhöht und, siehe da, die Männchen wurden zu den lang ersehnten Juwelen. Nach einiger Zeit bekam ich dann auch langsam heraus, wie man diese wunderschönen Fische züchtet und hielt die Tiere fortan nur noch bei Temperaturen über 24 Grad Celsius. Das bekam den Tieren wesentlich besser, als niedrigere Temperaturen.

Info zu Cyprinella lutrensis:
- Die Haltungstemperatur liegt zwischen 12 und 28 Grad Celsius und darf kurzfristig nach oben und unten Überschritten werden.
- Als Endgröße ist 5cm anzusehen, Lebensdauer ca. 5-7 Jahre.
- Stellt an die Wasserqualität keine Ansprüche, lediglich ein guter Sauerstoffgehalt ist Voraussetzung.
- Mittlerweile sind komplett weiße Tiere erhältlich, jedoch noch ziemlich hoch im Preis.
- Möglichst Fett- und Proteinreich füttern.
- Die Fische beachten andere Aquarienbewohner in keinster Weise.